Sowjetische Botschaft Berlin – Geheimnisvolles Machtzentrum im Herzen einer geteilten Stadt

Die gigantische Sowjetische Botschaft in Berlin wurde nach dem Zweiten Weltkrieg als größte Botschaftsanlage Europas gebaut. Der legendenumrankte Palastbau war Ausdruck des Machtanspruchs der Sowjetunion in der Nachkriegsordnung.

Am Berliner Prachtboulevard „Unter den Linden“ in unmittelbarer Nähe zum Brandenburger Tor befand sich seit dem 19.Jahrhundert die russische und später sowjetische Botschaft. Der russische Zar ließ einst tonnenweise russische Erde mit der Eisenbahn heranschaffen, damit die hier angestellten Diplomaten auf heimischen Boden ihre Arbeit verrichten konnten.

Mit dem Zweiten Weltkrieg wurde die Botschaft wie große Teile des Stadtgebietes zerstört. Doch schon kurz nach dem Ende des Krieges begannen die Planungen für eine neue Botschaft, die nun mit dem aufkommenden Kalten Krieg von besonderer symbolischer und geostrategischer Bedeutung war. Zwischen 1948 und 1952 ließ Josef Stalin den Monumentalbau im Stil des sowjetischen Neo-Klassizismus errichten – die favorisierte Stilrichtung des sowjetischen Diktators, da sie die Größe und den Machtanspruch der Sowjetunion adäquat zu unterstreichen vermochte.

Ganz bewusst überragt daher ein aufgesetzter Turm in der Mitte der Botschaft die anderen Gebäude am Boulevard. Einmalig ist auch das imposante Eingangsportal, das von der Straße zurückgesetzt ist, um für einen Ehrenhof Platz zu schaffen. Mit Wohngebäuden, einer Schule und einem Schwimmbad gleicht das Botschaftsgelände einem eigenen, für die Öffentlichkeit gesperrten Stadtteil. Später orientierten sich die Architekten der Berliner Stalinallee (heute: Karl-Marx-Allee) oder der Stalinstadt (heute: Eisenhüttenstadt) an diesem Baustil.

Die Innenausstattung steht dem eindrucksvollem Äußeren der Botschaft in nichts nach, bleibt den meisten Menschen jedoch naturgemäß verschlossen. Die repräsentativen Räume wie der Kuppel-, Wappen- und Spiegelsaal wurden oft für hochrangige politische Treffen und den Empfang von Prominenz genutzt.

Neben dem Oberkommando der Sowjetstreitkräfte in Wünsdorf und dem sogenannten „Berliner Kreml“ in Berlin-Karlshorst war die dem sowjetischen Außenministerium unterstellte Botschaft als Repräsentantin und Vertretung der sowjetischen Interessen das dritte sowjetische Machtzentrum in der DDR.

Einige Stadtführungen von Berlins Taiga haben die ehemalige sowjetische Botschaft auf der Route.

Infobox

Ehemalige sowjetische Botschaft (Russische Botschaft Berlin)

Unter den Linden 63-65, 10117 Berlin

Anreise: S-Bahn und U-Bahn bis „Brandenburger Tor“

Web: Ehemalige Sowjetische Botschaft

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