Kampf der Systeme
Der Kalte Krieg ging fast nahtlos aus dem Zweiten Weltkrieg hervor. Die einstigen Verbündeten standen sich für die nächsten Jahrzehnte mal mehr mal weniger feindselig gegenüber. Die Welt schien (fast) in zwei Lager geteilt zu sein. Auf der einen Seite der Westen, unter der Führungsmacht der USA und auf der anderen Seite der Ostblock, unter der Führung der Sowjetunion. Berlin und Umgebung wurde zu einem der brisantesten Hotspots des Kalten Krieges, denn hier waren die Weltmächte direkte Nachbarn. Kaum eine Region wurde derart durch die Geschichte des Kalten Krieges geprägt wie Berlin. Was gibt es heute davon noch zu entdecken?
Die sowjetischen Streitkräfte nutzten etwa 50 Flugplätze in der DDR. Für die Soldaten gab es eigene Siedlungen, die heute teilweise als Geisterstadt im Wald liegen: Willkommen in „Little Prypjat“ in Deutschland.
Der geheime sowjetische Bunkerkomplex in Brandenburg sollte im Falle eines Krieges dem sowjetischen Oberkommando in der DDR als Rückzugsraum dienen.
Die Neue Hakeburg in Kleinmachnow südlich von Berlin hat eine eindrucksvolle und wechselhafte Geschichte. Einst nächtigten hier die Mächtigen der Welt, wie das sowjetische Staatsoberhaupt Michail Gorbatschow.
Heute befindet sich hier das Deutsch-Russsiche Museum Karlshorst, im Mai 1945 wurde hier die bedingungslose Kapitulation der Deutschen unterzeichnet.
Nach dem Zweiten Weltkrieg lag eines der mächtigsten sowjetischen Institutionen in Deutschland am Babelsberger Griebnitzsee: Das Oberkommando der Besatzungstruppen. Ein täglicher Direktzug nach Moskau unterstrich die Bedeutung Potsdams jener Zeit.
Die gigantische Sowjetische Botschaft in Berlin wurde nach dem Zweiten Weltkrieg als größte Botschaftsanlage Europas gebaut. Der legendenumrankte Palastbau war Ausdruck des Machtanspruchs der Sowjetunion.
Seit dem Abzug der russischen Streitkräfte ist die Schule № 71 ein Lost Place. Über Jahrzehnte sind hier Generationen von sowjetischen Kindern in die Schule gegangen.
Über fast 50 Jahre unterhielt der sowjetische Geheimdienst KGB in Potsdam einen der wichtigsten Geheimdienststützpunkte in der DDR. Wie war das Leben in der Verbotenen Stadt?
Es ist still und friedlich in der Lieberoser Heide. Nur der Wind und vereinzelte Autos auf der nahen Bundesstraße 168 unterbrechen die Ruhe. Wer Einsamkeit sucht, ist in der Liebroser Heide im Südosten Brandenburgs richtig – hier liegt Deutschlands größte Wüste. Es ist wohl einer der am dünnsten besiedelten Landstriche in Deutschland. Von der Aussichtstribüne auf dem ehemaligen Generalshügel öffnet sich der Blick in die weite Landschaft. Doch die Gegend war nicht immer so friedlich und ruhig, wie sie es heute ist.
Kaum etwas erinnert daran, dass dieses Wohnquartier einst ein streng abgeschirmter militärischer Hochsicherheitsbereich war. Im so genannten „Berliner Kreml“ in Berlin-Karlshorst befand sich über Jahrzehnte die Deutschlandzentrale des sowjetischen Geheimdienstes KGB.
Als eines der Symbole für den Kalten Krieg zwischen den West-Mächten und dem Ostblock gilt die Glienicker Brücke zwischen Potsdam und Berlin-Wannsee. Sie wurde Schauplatz legendärer Agentenaustausche.