Kunst und Bau
Der sowjetische Einfluss prägte intensiv das Städtebild in der ehemaligen DDR. In der Architektur war es zunächst vor allem der neoklassizistische Einfluss der Stalin-Ära, ehe ab den 1960er Jahre der Modernismus die vorherrschende Stilrichtung bildete. Der sozialistische Realismus wurde vom Staat als dominierende Kunstrichtung durchgesetzt. Bis heute haben sich Wandbilder, Mosaike sowie Plastiken und Skulpturen im öffentlichen Raum erhalten.
Im Mittelalter einst eine wichtige Geschäftsstraße, ist die Große Scharrnstraße heute ein Zeugnis spätmoderner DDR-Architektur und vielfältiger Kunstwerke im öffentlichen Raum. In Zukunft soll die Straße wieder stärker belebt werden.
In Ketschendorf bei Fürstenwalde/Spree befand sich ab Mai 1945 das sowjetische Speziallager Nr.5, in dem neben anderen eine besondere Häftlingsgruppe interniert wurde.
Vom Terrassenrestaurant Minsk auf dem Brauhausberg in Potsdam hatte man einst einen wundervollen Blick auf die Potsdamer Innenstadt. Im Januar 2019 wurde beschlossen, dass vom Abriss bedrohte Gebäude zu erhalten – allerdings unter bestimmten Voraussetzungen .
Die junge DDR baute mit Stalinstadt eine Vorzeigestadt um ein riesiges Werk. Heute ermöglicht Eisenhüttenstadt eine architektonische Zeitreise. Das schwere Erbe birgt auch eine Chance.
Wo heute das Finanzamt und die Technische Hochschule Brandenburg liegen, befand sich einst ein ganz besonderer Stadtteil. Das Klein-Moskau von Brandenburg/Havel.
Als eines der Symbole für den Kalten Krieg zwischen den West-Mächten und dem Ostblock gilt die Glienicker Brücke zwischen Potsdam und Berlin-Wannsee. Sie wurde Schauplatz legendärer Agentenaustausche.
Erbaut im Stil des Sozialistischen Klassizismus der 1950er Jahre ist das Lichtspieltheater der Jugend in Frankfurt (Oder) ein typischer Kulturpalast der jungen DDR. Das einstige Kulturzentrum der Stadt soll nach jahrzehntelangem Leerstand bald wieder in neuem Glanz erstrahlen.
Zwischen dem Strausberger Platz und dem Frankfurter Tor sollte die Stalinallee das erste große Prestige-Bauprojekt in der DDR werden. In den 1960ern wurde der Boulevard als Karl-Marx-Allee weitergebaut. Die Straße ist eine architektonische Zeitreise in die Vergangenheit.
Das Mosaik am Rechenzentrum “Der Mensch bezwingt den Kosmos” von Fritz Eisel ist eines der bekanntesten Kunstwerke im öffentlichen Raum in Potsdam.
Als Sowjetsoldaten auf dem Berliner Reichstag die sowjetische Flagge hissen, entsteht ein Foto, dass bis heute als Symbol für das Ende des Zweiten Weltkrieges in Europa gilt.
Die Sowjetsoldaten in Deutschland sollten mit dem Heimatland auch medial verbunden bleiben. Doch der Sender „Radio Wolga“ aus Potsdam versorgte zuletzt nicht nur die eigenen Soldaten mit Informationen.
Die gigantische Sowjetische Botschaft in Berlin wurde nach dem Zweiten Weltkrieg als größte Botschaftsanlage Europas gebaut. Der legendenumrankte Palastbau war Ausdruck des Machtanspruchs der Sowjetunion.